Sommertage - Junge Frau in grünem, gemustertem Sommerkleid hält Hand an Stirn und wirkt erschöpft

11 Tipps für heiße Sommertage bei EDS & PoTS

Sommertage bei EDS & PoTS – so schützt du deinen Kreislauf

Heiße Temperaturen können für Menschen mit Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS) und Posturalem Tachykardiesyndrom (PoTS) besonders herausfordernd sein. Symptome wie Kreislaufschwäche, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen oder starke Müdigkeit treten bei Hitze besonders häufig auf. Doch mit gezielten Maßnahmen lässt sich die Sommerzeit besser bewältigen!

Was kannst du tun?

1. Ausreichend Flüssigkeit zuführen

Dehydration verstärkt Symptome wie Schwindel und Benommenheit. Empfohlen wird eine Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 2,5 bis 3 Litern pro Tag, idealerweise in Form von Wasser, ungesüßten Tees oder isotonischen Getränken. Diese können helfen, den Elektrolythaushalt zu stabilisieren und die Kreislauffunktion zu unterstützen.

Hinweis: Für Menschen mit Magenentleerungsstörung kann die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme schwierig sein. In solchen Fällen ist es wichtig, mit dem ärztlichen Team zu besprechen, ob intravenöse Flüssigkeitsinfusionen vorübergehend sinnvoll sind, um einer Dehydration vorzubeugen und den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren.

2. Elektrolyte gezielt ergänzen

Warum sind Elektrolyte bei PoTS wichtig?

Bei POTS ist der Kreislauf instabil, insbesondere beim Aufstehen. Eine erhöhte Salz- und Flüssigkeitsaufnahme kann helfen, das Blutvolumen zu steigern und den Blutdruck zu stabilisieren. Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie die Flüssigkeitsverteilung im Körper regulieren und die Funktion von Nerven und Muskeln unterstützen.

Worauf sollte man bei Elektrolytmischungen achten?

  • Natriumgehalt: Ein höherer Natriumanteil kann besonders bei PoTS hilfreich sein, um den Blutdruck zu stabilisieren.
  • Kalium und Magnesium: Diese Mineralstoffe sind wichtig für die Zellfunktion und sollten in ausgewogenem Verhältnis vorhanden sein.
  • Magenverträglichkeit: Produkte in Kapselform oder solche mit niedrigem Zuckeranteil sind oft besser verträglich.
  • Zuckergehalt: Produkte mit niedrigem Zuckeranteil sind besonders geeignet für Menschen mit Blutzuckerproblemen oder empfindlichem Magen.

Wo findet man passende Elektrolytmischungen?

In Deutschland gibt es verschiedene Möglichkeiten, Elektrolytmischungen zu erwerben – sowohl online als auch in Apotheken oder Drogeriemärkten vor

Hier sind einige Produktbeispiele:

  • Elotrans® Pulver (Kombination aus Glucose und Elektrolyten)
  • Vitamaze Elektrolyte Komplex (Tabletten)
  • Isotrans Elektrolyte Komplex (Beutel mit Pulver zum Auflösen in Wasser)
  • Hydraid Hydration Helper (Beutel mit Pulver zum Auflösen in Wasser)
  • Vitassium Elektrolytkapseln (Geschmacksneutral und magenfreundlich, ideal für unterwegs)
  • Saltadol Glucose-Elektrolyt-Mischung (Pulver zur Herstellung einer Lösung)
  • Saltination Salzkapseln (speziell für Menschen mit erhöhtem Salzbedarf)

Diese Produkte sind in der Regel rezeptfrei erhältlich. Dennoch ist es ratsam, die Einnahme von Elektrolytmischungen mit medizinischem Fachpersonal abzustimmen, insbesondere wenn bereits Medikamente eingenommen werden oder andere gesundheitliche Einschränkungen bestehen!

3. Körper gezielt kühlen – z. B. durch Handgelenk-Kühlung

Eine besonders effektive und sofort spürbare Methode, um den Körper bei hohen Außentemperaturen schnell abzukühlen, ist das Kühlen der Innenseiten der Handgelenke. Diese Stelle ist besonders gut geeignet, um den Körper schnell abzukühlen, da sich hier viele Blutgefäße befinden.

So geht’s:

  1. Halte deine Handgelenke unter fließendes kaltes Wasser oder tauche sie für etwa 30 Sekunden in ein kaltes Wasserbad.
  2. Alternativ kannst du ein kühles, feuchtes Tuch oder einen Kühlakku (eingewickelt in ein Tuch) auf die Innenseiten deiner Handgelenke legen.

Durch diese Maßnahme wird das Blut in den Handgelenken abgekühlt und zirkuliert anschließend durch den Körper, wodurch die gesamte Körpertemperatur gesenkt wird. Diese Methode ist besonders hilfreich bei Hitzewallungen, Kreislaufproblemen oder allgemeiner Überhitzung.

Andere Möglichkeiten:

  • Kalte Duschen oder Bäder: Eine lauwarme Dusche kann helfen, die Körpertemperatur zu Vermeide eiskalte Duschen, da sie den Kreislauf belasten können.
  • Kühle Wickel und Bäder: Feuchte Tücher auf Stirn, Nacken oder Handgelenken können erfrischen. Auch kalte Fuß- oder Armbäder sind hilfreich.
  • Ventilatoren: Sie können die Luftzirkulation verbessern, sollten jedoch nicht direkt auf den Körper gerichtet sein, um Hautreizungen zu vermeiden.

4. Kompressionsstrümpfe tragen

Kompressionsstrümpfe unterstützen den venösen Rückfluss und können helfen, Kreislaufschwäche und Schwellungen in den Beinen zu reduzieren. Sie sollten jedoch nicht zu eng sein, um den Blutfluss nicht zu behindern.

5. Leichte und helle Kleidung tragen

Wähle luftige, helle Kleidung aus Naturmaterialien wie Baumwolle oder Leinen. Dunkle oder synthetische Stoffe können die Wärme stauen und den Körper zusätzlich belasten.

6. Wohnung kühl halten

  • Richtig lüften: Öffne Fenster früh am Morgen oder spät am Abend, um frische Luft hereinzulassen. Tagsüber sollten Fenster und Jalousien geschlossen bleiben, um die Raumtemperatur zu senken.
  • Verdunstungseffekt nutzen: Hänge feuchte Tücher oder Laken auf, um die Luft zu befeuchten und die Temperatur zu

7. Leichte Kost bevorzugen

Iss kleinere, leichtere Mahlzeiten mit hohem Wassergehalt, wie Obst und Gemüse. Schwere, fettige oder eiweißreiche Speisen können den Kreislauf zusätzlich belasten.

Trinknahrung stellt eine wertvolle Alternative dar, wenn die reguläre Nahrungsaufnahme aufgrund der hohen Temperaturen oder Appetitlosigkeit (z.B. im Rahmen einer Magenentleerungsstörung) erschwert ist. Sie liefert nicht nur Flüssigkeit, sondern auch essenzielle Nährstoffe in konzentrierter Form. Produkte wie Fortimel®, Fresubin® oder Nutricia® FortiCare sind in Apotheken erhältlich und können helfen, den Nährstoffbedarf zu decken.

Die Verwendung von Trinknahrung sollte jedoch mit medizinischem Fachpersonal abgesprochen werden, um sicherzustellen, dass sie den individuellen Bedürfnissen entspricht und keine Wechselwirkungen mit bestehenden Medikamenten oder Therapien auftreten.

8.   Körperliche Aktivität anpassen

Vermeide anstrengende Aktivitäten während der heißesten Tageszeiten. Falls Bewegung notwendig ist, wähle die kühleren Morgen- oder Abendstunden. Achte darauf, regelmäßig Pausen einzulegen und ausreichend zu trinken.

9.   Schlafhygiene verbessern

Ein erholsamer Schlaf ist entscheidend für die Regeneration des Körpers. Regelmäßige Schlafzeiten, ein kühles und dunkles Schlafzimmer sowie das Vermeiden von Bildschirmnutzung vor dem Schlafengehen können die Schlafqualität verbessern.

10.   Ärztliche Beratung einholen

Bei anhaltenden oder sich verschlechternden Symptomen ist es wichtig, sich ärztliche Hilfe zu suchen. So kannst du individuelle Empfehlungen erhalten. Gegebenenfalls muss vorübergehend eine Anpassung deiner Medikation erfolgen, da manche Medikamente bei heißen Temperaturen anders wirken können.

11.   Sichere Medikamenteneinnahme

  • Lagerung: Bewahre Medikamente an einem kühlen, trockenen Ort auf, idealerweise zwischen 15 °C und 25 °C. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung und starke Temperaturschwankungen.
  • Kühlung unterwegs: Verwende Kühlboxen oder -taschen für temperaturempfindliche Medikamente wie Insulin, um die erforderliche Lagertemperatur einzuhalten.
  • Medikamentenplan: Führe einen aktuellen Medikamentenplan und informiere dich über die spezifischen Lagerungs- und Anwendungshinweise deiner
  • Ärztliche Beratung: Frage in deiner Arztpraxis oder einer Apotheke nach, wenn du unsicher bist, wie sich die Hitze auf deine Medikamente auswirken könnte oder ob Anpassungen erforderlich sind.

 

Mit diesen Tipps bist du gut gerüstet, um auch an heißen Sommertagen stabil und möglichst beschwerdefrei durch den Alltag zu kommen – trotz EDS oder PoTS.

Achte auf deinen Körper, gönn dir regelmäßige Pausen, bleib gut hydriert und suche frühzeitig ärztliche Unterstützung, wenn sich deine Symptome verschlechtern.

Jeder Tag ist anders – und manchmal ist „durchhalten“ auch einfach eine starke Leistung.

Quellen: https://www.chronicpainpartners.com/pots-eds-and-the-scorching-sun-heat- intolerance-your-summer-survival-guide/

https://www.lzg.nrw.de/hitze/verhaltenstipps/index.html

https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/gesundheit-pflege/medikamente/medikamente-bei-hitze-richtig-lagern-76062c

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